Australien

Lange Zeit hat mich Australien ziemlich wenig interessiert und es war der einzige Kontinent, den ich noch nicht besucht hatte (Neuseeland allerdings schon). 2008 hatte ich hatte ich ein Projekt, dass mich nach Australien brachte und ich habe die Gelegenheit genutzt, noch 2 1/2 Wochen Urlaub anzuhängen, in denen ich Sydney, die Blue Mountains, Northern Queensland sowie den nördlichen Teil des Northern Territory bereist habe. Das war sehr viel für die kurze Zeit. Land und Leute haben mir viel besser gefallen, als ich das vorher erwartet hatte und ich wollte unbedingt wieder hin.

2009 konnte ich dann nochmal das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Diesmal hatte ich aber zwei Monate Urlaub integriert, die Hälfte davon gemeinsam mit meiner Familie. Auch hier gab es ein straffes Programm, was neben dem begrenzten Verständnis meiner Mitreisenden für die Fotografie dafür sorgte, dass die Fotos schnell geschossen werden mussten.

Angesichts der langen Reise kam ich mit einem gewaltigen Bildbestand zurück, den ich mühsam eingedampft habe. 

Sydney

Meine erste Reise begann in Sydney, wo ich allerdings nur einen regnerischen Tag sowie die Abende für Besichtigungen und Fotos hatte. Beim zweiten Besuch fehlte mit die Zeit für jegliche Fotos in Sydney. Sydney ist eine Stadt des Wassers, das während meines Aufenthalts reichlich von oben kam, aber auch durch den quer durch die Stadt verlaufenden Parramatta River und seine zahlreichen Buchten und Nebenarme repräsentiert wird. Mit Linienbooten und Wassertaxis ist er eine wichtige Verkehrsader. Die Architektur der Stadt besteht aus einer Mischung von neuen und einigen alten Gebäuden im direkten Nebeneinader. Welche Bilder zeige ich nun? Oper und Harbour Bridge bestimmt nicht, denn die habt Ihr garantiert schon zigmal gesehen. Ich beginne mit einem Bild, das ich schonmal gezeigt habe. Es ist durch die Scheiben meines Hotelfensters aufgenommen. Zu sehen sind Downtown und Darling Harbour, ein Hafengebiet, das mit Hotels, Restaurants und Einkaufszentren umgestaltet wurde.

Sydney ist ja auch das Wuppertal der Südhalbkugel (leicht vereinfacht dargestellt). Durch die Stadt fließt ein Fluss und es gibt eine Schwebebahn, die Monorail. Allerdings Fährt der Zug oben auf der Schiene und hängt nicht unten dran. Es handelt sich um einen eingleisigen Ring, der durch den vergleichsweise kleinen Downtownbezirk und Darling Harbour führt. Hier noch ein Bild vom Parramatta River und dem Monorail (leider ohne Zug, hatte keine Zeit zum Warten):

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Blue Mountains

Nach einer Fahrt mit dem Linienboot im Regen auf dem Parramatta River habe ich meinen Mietwagen abgeholt und bin für ein verlängertes Wochenende in die Blue Mountains gefahren, bevor es weiter nach Queensland ging. Freitag war Feiertag, Anzac Day, ein Kriegsgedenktag. Ich war daher keineswegs allein auf der Straße die den Stau in die Blue Mountains kanalisierte. Immerhin besserte sich das Wetter und es gab nur noch gelegentliche Schauer und dazwischen einigen Sonnenschein.

Die Blue Mountains sind ein Teil der Great Dividing Range, des langgezogenen Gebirges an der australischen Ostküste. Es ist nicht wie die Alpen ein Faltengebirge, sondern ein Blockschollengebirge, das in großen Blöcken einfach angehoben wurde. Letztendlich ein Plateau, in das sich einige tiefe Täler eingeschnitten haben. Die Pioniere suchten lange vergeblich einen Weg zur Querung des Gebirges, bis sie merkten, dass man dazu nicht den Tälern, sondern den Höhenrücken folgen muss.

Viele der Täler haben sehr steile Felswände und sind schwer zugänglich. Zu einigen Hauptattraktionen gibt es aber Straßen oder eine Seilbahn, die noch aus Kohleabbauzeiten im Tal stammt. Am ersten morgen blickte ich dann vom sonnigen Plateau auf mit Wolken gefüllte Täler hinab.

Ein Blick vom Plateau in eines der Täler ist hier zu sehen. Die Orte liegen auf dem Plateau, es gibt aber auch Täler mit vereinzelten Farmen. In den engeren und steilwandigen Talbereichen ist es häufig feucht und es stellt sich eine üppige Vegetation feuchteliebender Pflanzen, wie z.B. Baumfarne, ein. Diese Ecken erinnern dann etwas an Neuseeland.

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In der Tat ist Australien ein Paradies für den Vogelfotografen. Schon in den Blue Mountains habe ich zahlreiche Papageienarten und Kakadus gesehen und natürlich auch fotografiert.

Mit den 500mm Brennweite des Minolta 500f8 Reflex eröffneten sich hier ganz neue Möglichkeiten die Tiere auch formatfüllend auf das Bild zu bekommen. Da es noch reichlich Vogelbilder geben wird, beschränke ich mich bei den Blue Mountains auf einen Papagei. Ich habe dieses Bild ausgewählt, weil es so aussieht, als habe der Papagei richtig Spaß beim Fressen. Das Bilde wurde mit 1/60 Sek. und ISO 1600 bei 500mm aufgenommen (freihand oder Einbein). Das Spiegeltele hat natürlich seine charakteristischen Spuren im Bild hinterlassen. U.a. deswegen schleppe ich mich jetzt mit dem 70-400G ab.

Die Vogelbilder, die ich hier zeige, sind meist kräftige Crops. Aber immerhin, wenigstens so kommt man dichter dran! Den Papagei kann ich nicht genau bestimmen. Er sieht einem Red Winged Parrot ähnlich, aber dann müsste er an den Flügeln einen roten Fleck haben und nicht am Bauch.

Irgendwie gehört der Kookaburra (lachender Hans) hier einfach in eine Australienserie. Er gehört zur Famile der Kingfisher (Eisvögel) und in Australien weit verbreitet. Sein Ruf kann wie ein übermütiges Lachen klingen, daher sein deutscher Name.

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Eigentlich gibt es noch viel zu berichten und zu zeigen aus den Blue Mountains, z.B. Felsformationen wie die 3 Sisters, andere wunderschöne Papageien, die kuschelnden Rosakakadus, das erste Känguruh, das ich in freier Wildbahn sehen und ablichten konnte usw., aber es wird Zeit für ein Abschiedsbild und dann geht es weiter nach tropical North Queensland.

North Queensland / Port Douglas

Und schon sind wir 2000km (im Gegensatz zu GB und USA wird in Australien das metrische System benutzt) Luftlinie nördlich von Sydney in Port Douglas. Ein netter kleiner Ort eine Stunde nördlich der Touristenhochburg Cairns, dem man garnicht ansieht, dass ein Stückchen vor dem Ortskern etliche Resorts liegen. Hier kann man gut entspannen und Gebiete wie die Atherton Tablelands, Cape Tribulation / Daintree National Park und auch das Great Barrier Reef sind von hier gut zu erreichen. Der erste Spaziergang führte mich an einen Anleger kurz vor der Marina.

Besonders im Winterhalbjahr wird es früh dunkel und abgesehen von 2 Bars werden die Bürgersteige sehr früh hochgeklappt. Das ist in Australien weit verbreitet. Als ich z.B. in Adelaide (Hauptstadt Südaustraliens) um 17:30 einkaufen gehen wollte, musste ich feststellen, dass außer Woolworth nahezu alle Läden um 17:00 oder 17:30 schließen.

In Port Douglas gibt es dafür nach Sonnenuntergang Massen von Fledermäusen zu sehen, die zu ihren Fanggründen ausschwärmen.

Hier noch der Strand an der gegenüberliegenden Seite von Port Douglas. Im unteren Drittel der horizontalen Bildmitte sieht man ein weißes Rechteck in das Meer ragen. An dieser Konstruktion hängt ein Netz, um giftige Quallen (Stinger) fernzuhalten. Nur im australischen Winter (also unserem Sommer) kann man in den nördlichen Regionen auch außerhalb des Netzes gefahrlos baden, da die giftigen Quallen bei den dann niedrigeren Temperaturen nicht auftreten. In Darwin ist sogar ganzjährig Stinger Season. Das Gift in den Tentakeln ist nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern kann auch tödlich sein. Der Winter und die Übergangszeiten sind ohnehin die beste Reisezeit für den Norden Australiens. Die Regenzeit liegt im Sommer, der durch Hitze und Luftfeuchtigkeit unangenehm sein kann. Zudem sind dann viele Straßen unbefahrbar, weil sie aufgeweicht sind und ggf. zu durchfahrende Gewässer zu tief oder zu reißend sind. Für uns Mitteleuropäer herrschen hier im "Top End", dem nördlichen Rand Australiens, im Winter ohnehin Temperaturen, die bei uns eher dem Sommer entsprechen.

Am ersten Abend, den ich in Pt. Douglas verbracht habe, fiel ein Schwarm Loris in den Ort ein. Es herrschte dann ein Mordslärm in den Baumkronen und ich hatte viel Spaß den sehr lebhaften Vögeln zuzusehen. Das Bild ist um 180° gedreht, die Loris hingen kopfüber.

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In Port Douglas gibt es zahlreiche Schnorchel- und Tauchfahrten zum Great Barrier Reef. Das Riff liegt ein ganzes Stück vor der Küste, so dass auch mit einem sehr schnellen Schiff die Anfahrt ca. 1,5 h dauert. Je nach Veranstalter werden dann bei einer Tagestour 2 - 3 Punkte besucht. Dort kann man schnorcheln und auch mit Flaschen tauchen. 2008 habe ich beides gemacht, 2009 bin ich nur geschnorchelt, denn beim Schnorcheln gibt es viel mehr zu sehen.

2009 habe ich mir ein Unterwassergehäuse für meine Fuji F30 geleistet, was sich auch gelohnt hat. Im Vergleich zu den mietbaren Kameras (meist irgendwas von Canon) ist die Fuji einfach besser. Trotzdem sind die Bilder relativ flau, aber mit der Auto-Tonwertkorrektur von PSE erreicht man meist eine deutliche Verbesserung.

Es gibt große Vielfalt bunter Fischarten und trotz hin und her Schwappens sowie langsamer Fokussierung und schlechter Sicht auf das Kameradisplay (knallende Sonne) lassen sich viele schöne Fische auf den Chip bannen. Ich beschränke mich darauf, ein Bild vorzustellen. Auf der Rückkehr vom Riff kommt man noch an den dicht vor der Küste liegenden Low Isles vorbei, zu denen viele Ausflugsschiffe fahren.

Das Schnorcheln am Riff gehört zu den Höhepunkten einer Australienreise. Erfreulicherweise gibt es neben dem Great Barrier Reef auch Riffe an der australischen Westküste, die besonders in Hinblick auf die Fauna einen Besuch wert sind.

Daintree National Park

Nördlich von Pt. Douglas beginnt langsam der dünn besiedelte Hauptteil der Cape York Peninsula. Erster Einschnitt ist der Daintree River, der mit einer Fähre Überquert werden kann. Man gelangt dann in den Daintree National Park, ein Urwaldgebiet mit einer interessanten Tier- und Pflanzenwelt. Der erste Einstieg kann noch südlich des Flusses mit einer Wanderung in der Mossman Gorge und bei einer Bootsfahrt auf dem Daintree River erfolgen.

Am Wanderweg liegt eine schöne Badestelle an dem durch die Gorge fließenden Flüsschen, die in der Regenzeit allerdings lebensgefährlich ist und schon einige Todesopfer gefordert hat.

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Während ich bei der Wanderung durch die Mossman Gorge abgesehen von Bush Turkeys und kleinen Vögeln wenig Tiere gesehen habe, war das (entdeckte) Tierleben entlang des Daintree Rivers reichhaltiger. Krokodile, viele Vögel, Baumschlangen und natürlich stellenweise auch Rinder mit den sie begleitenden Kuhreihern säumten den Weg / Fluss. Rinder dieser Rasse sind ein wichtiges Exportgut des australischen Nordens.

Die Baumnatter ist ein interessantes Tier, aber als Foto wegen des unruhigen Hintergrunds und begrenzter Schärfe am Kopf der Schlange nicht unbedigt der Hit. Aber den Hintergrund kann man sich bei Baumschlangen nicht unbedingt aussuchen, besonders wenn man das Foto noch Freihand aus dem Boot macht (hier 400mm, 1/250 Sek. f8, ISO 1600).

Nach der Bootsfahrt fuhren wir mit der kleine Fähre über den Daintree River auf das Gelände des Nationalparks. Hier gibt es nur wenige, meist ausgebuchte Unterkünfte. In einer sehr naturnahmen Unterkunft hatten wir vorab zwei oder drei Übernachtungen gebucht. Die Anlage war schön in die Natur eingebettet, über einem fielen gelegentlich Kokosnüsse in aufgespannte Schutznetze und auch von der Fauna bekam man viel mit.

Unser Quartier bestand aus einem Bretterplateau auf Stelzen, das nach oben Hausförmig mit einer Außenhülle aus festem Moskitonetz ergänzt wurde. Innen befanden sich mehrere Betten sowie eine Dusch- und eine WC-Kabine. Es zeigte sich dann, dass wir nicht ganz allein dort waren. Außer uns hatte sich in der Hütte z.B. auch eine fast handgroße Golden Orb Spinne eingerichtet. Das führte dazu, dass meine jüngste Tochter mit meiner Frau im Auto übernachtete und meine ältere Äochter und ich allein in der Hütte verblieben. Am nächsten Tag sind wir dann in ein Motel umgezogen, in dem wir noch ein freies Zimmer gefunden hatten.

Die Golden Orb Spiders sind im australischen Norden recht weit verbreitet und meines Wissens harmlos, aber zum Kuscheln laden sie irgendwie nicht ein. Im Kakadu Nationalpark trennten mich nur Sekundenbruchteile davon, eine solche Spinne mitten im Gesicht zu haben, die ihr Netze in Kopfhöhe über dem dunklen Pfad gebaut hatte.

Ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Touristen im Daintree NP steht ein großes und schönes Tier, das aber lebensgefährlich sein kann, wie z.B. Zoowärter erfahren mussten. Es kommt freilebend nur in einem kleinen Teilgebiet von Queensland und in Neu Guinea vor. Der Kasuar (in Deutschland gibt es einen (früher habe ich dort 2 gesehen) im Vogelpark Walsrode). Der Kasuar lebt in den Wäldern und ernährt sich z.B. von der Kasuarpflaume. Seine Häufchen sind leicht als eine Ansammlung von Fruchtkernen zu erkennen. Wer Pech hat, bekommt ihn nicht zu Gesicht, wer Glück hat, kann ihn vielleicht sogar vor seinem Quartier im Daintree Forest sehen. Während ich 2008 keinen einzigen Kasuar gesehen habe, waren es 2009 7 Exemplare. Die meisten hat meine ältere Tochter entdeckt. Das ist einer der Vorteile, wenn man nicht allein unterwegs ist. Es liefen aber auch mehrere Kasuare vor uns über die Straße und waren so kaum zu übersehen.

Dem Kasuar sollte man nicht zu nahe kommen, denn er kann sehr angriffslustig sein. Mit einer Reißkralle kann er schwerste Verletzungen zufügen und mit seinem Horn und Schnabelhieben ist wahrscheinlich auch nicht zu spaßen. (Bild mit 1/15 Sek und ISO 1600)

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Vor der Weiterfahrt gab es noch eine kleine Stärkung, bei der ich diesem Gelbhaubenkakadu zusah, der in der Palme über uns speiste. Wildschweine haben wir später im Lakefield NP mehrfach zu Gesicht bekommen. Eines lag tagsüber in der Sonne in der lichten Baumsavanne und schlief unbehelligt von irgendwelchen Nachstellungen, wenn man von meinen Fotos absieht.

Cooktown ist der nördlichste Ort auf der Cape York Halbinsel, der über asphaltierte Straße zu erreichen ist. Um ihn von Cape Tribulation auf Asphalt zu erreichen, muss man zunächst zurück nach Süden bis Mossman und dann über die Peninsula Developmental Road und die Cooktown Developmental Road fahren. Das sind ca. 320 km, während der Bloomfield Track, die direkte Verbindung zwischen Cape Tribulation und Cooktown nur 80 km lang ist. Der Bloomfield Track ist landschaftlich wesentlich reizvoller und man kommt an den Bloomfield Falls vorbei.

Der Bloomfield Track gehört aber zu einer handvoll Straßen, die in den Automietverträgen explizit verboten sind. Der Hauptgrund beim Bloomfield Track dürften einige recht rauhe Flussdurchquerungen sein, bei den schon etliche Geländewagen weggespült wurden. Diese Gefahr besteht besonders in der Regenzeit oder nach Regenfällen. Wir waren aber in der Trockenzeit dort und es hatte auch ein paar Tage nicht geregnet. Also haben wir den Inhalt des Mietvertrags vergessen und unseren Stadtcowboy "Geländewagen" (Mitsubishi SUV) auf den Bloomfield Track geschickt. Ich muss gestehen, dass ich bei der Durchquerung eines Flusses, dessen Bett aus großen Steinen bestand, schon etwas nervös war, aber es ist alles gut gegangen. Die Strecke war wirklich schön (der schwierige Teil liegt zwischen Cape Tribulation und den Bloomfield Falls), die Bloomfiled Falls (Wujal Wujal) hatten in der Trockenzeit natürlich nicht ihr volles Wasservolumen.

Nach dem Ende des Bloomfield Tracks gab es nochmal gut 50km komfortable Fahrt auf der asphaltierten Cooktown Developmental Road, bis wir in Lakeland nach Norden auf die ab hier nicht mehr asphaltierte Peninsula Developmental Road abbogen. Mekwürdigerweise tauchen aber glegentlich irgendwo im Nichts plötzlich ein paar km Asphaltstrecke auf. Ähnliches konnten wir auch im westlichen Teil der Gibb River Road in den Kimberleys feststellen. Wir haben später auch irgendwo eine Erklärung dafür erhalten, die ich aber vergessen habe.

Die Tagesetappe endete in Laura, wo wir im Hotel 2/3 des Zimmerkontigents (insges. 3 Zimmer) belegten. Ein nettes, einfaches Hotel mit Campingbereich, einigen Cabins und einem urigem Besitzer sowie einem sehr hübschen Au-Pair. Laura hat etwa 35 Gebäude und einen Airsrtip. In Richtung Norden muss man mehr als 250 km fahren, bis man wieder auf eine so große Ansiedlung stößt. Zentraler Punkt in so einem Ort ist natürlich der Laden, der hier direkt in das Postamt(szimmer) übergeht.

Die Cape York Peninsula ist ein Gebiet, in dem noch viele Aboriginals leben. In Laura gibt es ein Aboriginal Tanz und Kulturfestival, das viele tausend Besucher hat. Wir haben es leider verpasst. Am Rande sei bemerkt, dass auch in der Kolonialgeschichte Australiens der Umgang mit den Ureinwohnern ein dunkles Kapitel ist. Verfolgung und Dezimierung hatten ein großes Ausmaß. Man konnte sogar Jagdscheine für die Aboriginal Jagd erwerben. Mischlingskinder durften nicht beim Aboriginal Elternteil leben, sondern wurden in oft weit entfernte Heime gebracht. Es gibt mehrere Filme, die sich dieses Themas annehmen, so z.B. kürzlich "Australia". Auf dem Flug erfuhr ich im Quantas Bordprogramm, dass in der Regierung Aboriginal Angelgenheiten noch bis Ende der 60er Jahre dem Resort Flora und Fauna zugeordnet waren. Aber nicht nur bei uns, sondern auch in Australien hat sich seitdem viel geändert.

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Am nächsten Morgen sind wir in den Lakefield NP aufgebrochen. Hier sahen wir das artenreiche Tierleben des hohen australischen Nordens (Top End), wie man es z.B. auch im Northern Territory im Kakadu NP antrifft. Domnierend ware die Vögel, wie z.B. dieser Milan.

Innerhalb eines Tages haben wir den Park von Süden nach Norden durchquert (ca. 160km) und sind dann außerhalb des Parks die Strecke im Dunkeln auf der Peninsula Developmental Road wieder nach Laura zurückgefahren. Die Gesamtstecke war zwar Naturstraße, wäre zu großen Teilen aber auch mit dem PKW befahrbar gewesen (wenn man diesen als Gebrauchsgegenstand und nicht als Schmuckstück betrachtet). Bei unserer Einfahrt vom südlichen Ende war jedoch eine tiefsandige Flussdurchquerung notwendig, für die Allradantrieb und eingeschaltete Differnzialsperre dringend notwendig waren. Auch viele der Stichstraßen zu den Sehenswürdigkeiten / Lakes waren sandig und / oder ziemlich ausgefahren. Wer mit dem PKW unterwegs ist, sollte nördlich von Musgrave in den Park fahren und am Ende in Old Laura wenden und zurück fahren.

Nördlich des Bloomfield Tracks wird das Klima trockener und die Landschaft ähnelt derjenigen im nördlichen Northern Territory, also in etwa eine Baumsavanne mit etlichen Sumpflöchern. Im Norden des Lakefield NP gibt es auch nahezu baumlose Graslandschaften. Im Zentrum des Lakefield NP gibt es eine Wegegabelung, an der eine Ranger Station liegt.

Gegenüber liegt ein See mit regem Tierleben, von dort stammt das nächste Bild. Und an diesem See, der eigentlich eher ein Teich ist, saß ein Pärchen Rainbow Bee Eaters im Baum. Mit dem 70-400G + 1,4er Konverter konnte ich eine Reihe von Bildern inkl. Fütterung des Partners machen. Auf diesem Bild wird nicht gefüttert, aber schonmal nach dem Insekt geschielt.

Für die vielen schönen Vögel gibt es auch viel schönes, fliegendes Futter. Stellvertretend für die Schmetterlingsarten in Australien stelle ich dieses Bild ein.

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Nun wird es Zeit, sich langsam aus dem Lakefield National Park zu verabschieden. Zu dem Bild vom Sonnenuntergang wäre ich ohne Schusseligkeit nicht gekommen, denn ich hatte den hier abgebildeten Low Lake schon bei deutlich höherem Sonnenstand verlassen. Als ich nach einem Stückchen Fahrt mal wieder ein Foto machen wollte, merkte ich, dass etwas fehlte: Der Fotorucksack. Der stand nämlich noch allein am Low Lake und sah sich den Sonnenuntergang an. Das konnte ich dann auch tun, als ich ihn von dort abholte.

Und jetzt schwirren wir ab zum letzten Ziel in Queensland, den Atherton Tablelands. (Ok, das folgende Bild der Rosakakadus stammt noch aus dem Lakefield NP).

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Atherton Tablelands

Die westlich von Cairns gelegenen Atherton Tablelands sind ein Hochplateau, das ca. 500 - 1000 m über dem Meeresspiegel liegt. Es ist dort relativ feucht und deutlich kühler als an der Küste. Einige Seen, Feuchtgebiete und vor allem Landwirtschaft prägen das dünn besiedelte Gebiet.

Auf einem Baum in einem verlandenden Bereich des Lake Mitchell gibt es auch einen Adlerhorst. 2008 konnte ich sehen und mit dem 500f8 auch fotografieren, wie das Adlerpaar das Nest betreute und frisches Futter heranbrachte. 2009 war die Aufzucht der Jungen schon abgeschlossen, aber die Adler waren noch dort. Entweder stand das Wasser höher, oder ich habe 2009 nicht ganz die richtige Stelle erwischt; jedenfalls konnte ich die Adler 2009 mit 800mm (70-400G + 2x Konverter) nicht so gut abbilden wie 2008 mit dem 500f8 Reflex.

Einer der seltenen Bewohner der Atherton Tablelands ist das Schnabeltier. Ich habe es 2008 leider nur gegen Tagesende mit ISO 3200 erwischt. 2009 hatte ich extra das 2,8/200 mit, aber leichte Meinungsverschiedenheiten in der Familie über den geeigneten Punkt um nach Schnabeltieren Ausschau zu halten führten dazu, dass wir an der richtigen Stelle spät ankamen. Ich habe zwar Recht behalten, aber das hat mir nichts genützt, denn nach einem Schnellschuss mit dem 70-400G war es dann auch zu spät. Also bleit es bei dem ISO 3200 Bild mit dem Minolta 100-300 APO.

Nach Sonnenuntergang war unser Programm auf den Atherton Tablelands aber noch nicht beendet. Mit passenden Lampen machten wir uns auf die Suche nach Lumholtz-Baumkänguruhs, einer auf Bäumen lebenden Känguruhart.

Wusstet Ihr, dass es in Südamerika vermutlich mehr Beuteltiere gibt als in Australien? Die südamerikanischen Beuteltiere sind allerdings weniger auffällig als manche ihrer australischen Vertreter und sie leben zudem meist in den Kronen der Bäume.

Leider bekamen wir kein Baumkänguruh zu Gesicht, sondern nur Possums (nein, keine Opossums, das sind andere Tiere siehe z.B.
http://wiki.answers.com/Q/What_is_the_diff...and_an_opossum) und viele kleine Tiere wie diverse Froscharten, Echsen, Spinnen usw. Wie diese Spinne heißt, habe ich leider nicht herausgefunden:

Diese Spinne war auch nicht gerade klein (zum Gelingen des Bildes hat übrigens der eingebaute Blitz der A700 maßgeblich beigetragen). Im Südosten Australiens gibt es die Huntsman Spinne. Sie kann angeblich eine Spannweite von bis zu 25 cm erreichen. Auf den Bildern, die ich gesehen habe, waren die Exemplare aber eher knapp handgroß.

Ein Teil unserer Nachtwanderung führte auf einem Brettersteg mit Geländer durch den Wald. Bevor man sich darauf abstützt, sollte man genau hinsehen, denn der Handlauf war nicht unbewohnt. Unter anderem hatten es sich eine schöne Raupe mit langen Nesselhaaren und diese Echse darauf bequem gemacht.

Am östlichen Rand der Atherton Tablellands zeugen einige Maare von der im wahrsten Sinne des Wortes bewegten Vergangenheit. Am Lake Barrine kann man in einem Cafe ein Päuschen einlegen und sogar eine Bootsfahrt unternehmen. Bei dem Sauwetter, das auch an den dicken Wassertropfen auf den Blättern im Schnabeltierfoto zu erkennen ist, hielt sich der Besucherandrang allerdings in Grenzen. Auch einige schöne Wasserfälle schmücken den östlichen Rand des Plateaus.

In einem Neubaugebiet von Cairns habe ich über die Schulter aus dem Auto bei einem kurzen Stopp diese beiden Känguruhs fotografiert. Es lagen aber Zäune zwischen mir und den Känguruhs. Ich habe versucht, sie wegzustempeln, dabei aber das Bild verhunzt, aber ich habe keine Lust, einen zweiten Versuch zu starten. Man sieht, die Känguruhs kommen ziemlich direkt zur Sache. Ich konnte die Szene leider nicht weiter beobachten. Der Bush Stone-Curlew (?) und einige seiner Artgenossen beobachteten mit strengem Blick das Treiben auf den Känguruhwiesen.

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Northern Territory

Ja, plötzlich sind wir in der Nähe von Darwin im Northern Territory (NT). Darwin liegt an der Küste des NT und ist die Metropole in diesem Gebiet. Darwin hat eine leidvolle Geschichte, in der es mehrfach durch Wirbelstürme und durch japanische Bombenangriffe im 2. Weltkrieg zerstört wurde.

Neben Darwin, Katherine und Alice Springs gibt es keine Städte im NT, das etwa viermal so groß wie Deutschland ist und insgesamt nur 225.000 Einwohner hat. Auf Siedlungen trifft man hier nur selten. Große Teile des NT sind Aboriginal Land, davon darf Arnhem Land nur mit besonderer Genehmigung von "Weißen" betreten werden.

Im Südsommer ist Regenzeit im Northern Territory und sein nördlicher Teil wird von Niederschlägen geradezu überflutet. Viele Straßen sind dann unpassierbar. In der Trockenzeit regnet es monatelang praktisch nicht und eine große Dürre setzt ein. 2008 war ich am Beginn und 2009 in der Mitte der Trockenzeit dort.

Südöstlich von Darwin liegt die wohl bekannteste Touristenattraktion des NT, der Kakadu-Nationalpark, dessen Name auf dem falsch verstandenen Namen Gagadju beruht. Eine der aus meiner Sicht größten Sehenswürdigkeiten liegt aber schon auf halbem Weg zum Kakadupark. Es ist der Fogg Dam. Zur Schaffung eines großen Reisanbaugebietes wurde hier ein etwa 2m hoher Erddamm errichtet. Aus dem Reisanbau wurde nichts, aber es blieb ein großes Feuchtgebiet zurück. Eine Wanderung oder eine langsame Fahrt auf diesem Damm führt durch ein wahres Naturparadies, in dem es von verschiedensten Vogelarten wimmelt und in dem selbstverständlich auch Insekten, Frösche, Fische, Schildkröten, Krokodile usw. leben.

Im NT war ich in beiden Jahren mit einem kleinen Wohnmobil unterwegs. Darin habe ich auf dem Parkplatz am Fogg Dam übernachtet, um morgens gleich an Ort und Stelle zu sein. Nach Sonnenuntergang sollte man sich allerdings nicht mehr aus dem Auto wagen, wenn man nicht aufgefressen werden möchte, denn dann ist die Luft zum Schneiden mit Moskitos durchsetzt. Kleinste Löcher im Moskitonetz rächen sich sofort und man hat die Plagegeister im Auto. Auch vor Krokodilen sollte man sich in Acht nehmen. 2009 war Aussteigen auf dem Damm verboten, weil sich ein großes Salzwasserkrokodil am Fogg Dam aufhielt. Während Süßwasserkrokodile erwachsenen Menschen nur selten gefährlich werden, sind Salzwasserkrokodile eine tödliche Gefahr.

Am Ende des Damms floss Ende April 2008 ein Bach, der einen unglaublich dichten Vogelbesatz hatte. Es war fast wie im Zoo. In dem Gewässer tummelten sich verschiedene Reiherarten, Löffler, Kormorane, Enten, ein Jabiru (eine Storchenart) usw. Aufgrund der Dichte kam es häufig zu Streit unter den Vögeln. Im Juli 2009 war der Bach ausgetrocknet.

Nun muss ich irgendwie den Dreh finden, über Fogg Dam und Kakadu NP zu berichten, ohne den Thread vollends zu einem Tier- und Vogelfotothread werden zu lassen. Ich hatte eigentlich erwogen, die Beschreibung detr Inlandsroute statt in Darwin in Westaustralien beginnen zu lassen, so dass nach den Tiefotos aus Queensland erstmal mehr Landschaftsfotos gekommen wären. Das habe ich aber nun verbockt. Also bitte etwas Geduld, nach dem Kakadupark kommt wieder mehr Landschaft.

Ich werde mich bei den Vögeln auf wenige Arten beschränken, die endgültige Auswahl erfolgt nach Tageslaune. Stellvertretend für alle Fraßbilder zeige ich hier einen Pied Heron mit Frosch. Am Himmel kreist der Whistling Kite (Pfeifmilan, wenn man den Namen annähernd wörtlich übersetzt), wenn er nicht gerade auf einem Baum sitzt.

Es gäbe noch unglaublich viele Vogelbilder vom Fogg Dam zu zeigen, aber eine Libelle schließt die Bilder vom Fogg Dam ab. Dazu noch eine Anekdote. Am Ende des Fogg Dam gibt es eine Wendeschleife und eine Beobachtungshütte. Als ich 2008 dort war, kam eine Aboriginalfrau und reinigte diese mitten in der Wildnis gelegene Wendeschleife mit einem Laubpuster. Es soll ja alles schön ordentlich sein. Das war dann der Anknüpfungspunkt für ein interessantes Gespräch mit der sehr netten Frau.

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Jabiru

Nach einer weiteren ungemütlichen Nacht auf einem Sumpfparkplatz in Kakadu NP und fast 200km Fahrt durch nahezu menschenleeres Gebiet (abgesehen von 2 Lodges am East und West Alligar River), erreichte ich Jabiru im Osten des Parks. Das war eine richtige Erholung, Neben einem unglaublich teuren Hotel gab es dort einen Campingplatz mit Pool und Bar am Pool. Jabiru liegt etwas höher, die Luft ist nicht ganz so feucht-heiß und ich konnte abends das Wohmobil verlassen, ohne zerstochen zu werden. War das schön!

Dass es den kleinen Ort Jabiru gibt, ist neben den Touristen hauptsächlich der nahegelegenen Uranmine zu ver"danken". In dem Berg , in / an dem das Uran abgebaut wird, "lebt" die Regenbogenschlange, eine zentrale Figur aus der Aboriginal-Mythologie. Ein weiterer Grund, warum der Uranabbau hier sehr umstritten ist. Der Kakadu NP ist Aboriginal Land, das aber für 100 Jahre an den Staat Australien verpachtet wurde.

Kanpp 40km östlich von Jabiru endet der der Kakadu NP an der Grenzu zu Arnhem Land, das nur mit Permit von Weißen betreten werden darf. Am Grenzfluss liegt eine Felsgruppe, die u.a. einen natürlichen Unterstand bietet und mit vielen Felsmalereien versehen ist, welche in den unterschiedlichen kulturellen Epochen der Aboriginals, die seit ca. 40.000 Jahren Australien bevölkern, entstanden sind. Die Felsen von Ubir sind aber nicht nur für kulturell interessierte Besucher einen Ausflug wert. Der Rundweg entlang der Felsmalereien, die auf Tafeln erklärt sind, führt auch auf einen Felsen hinauf. Von ganz oben hat man eine tolle Aussicht und auf der Pleateaufläche weht(e) ein angenehm kühler Wind!

Das nächste Ziel lag südwestlich von Jabiru. Im Norden Australiens gibt es nur selten Brücken. Temporäre Gewässer, die im Laufe der Trockenzeit austrocknen, werden auf besonders befestigten Floodways durchfahren. Indikatoren (Pfosten mit Skala) am Straßenrand zeigen an, wie tief das Wasser gerade ist.

Cooinda

Jabiru war der Umkehrpunkt der Fahrt durch den Kakadu NP und es ging nun weiter in Richtung Südwesten. Der nächste Haltepunkt war Cooinda und aus meiner Sicht der Höhepunkt der Reise innnerhalb des Kakadu NP. Cooinda ist der Ausgangspunkt für Bootsfahrten in einem weitläufigen Überschwemmungsgebiet, Yellow Water. Die Fahrt allein ist ein Erlebnis und die Tierwelt phantastisch. Zu sehen sind weitgehend Vögel und Krokodile.

Zur Übernachtung wählten wir 2009 den Campingplatz an der Gagudju Lodge. Er enthielt auch ein wichtiges Element, das für die Zufriedenheit der mitreisenden Kinder an den langen Fahrtagen von entscheidender Bedeutung war: einen Pool. Erfreulicherweise fanden wir einen solchen bei den meisten Übernachtungen im Outback vor. Auch sonst war der Campingplatz sehr gut ausgestattet und ansprechend gestaltet.

Eine Abwechselung zur trockenen Baumsavanne und den Seerosen und Lilien der Feuchtgebiete boten die blühenden Pflanzen aud dem gepflegten Gelände.

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Bei der Bootsfahrt auf den Yellow Waters, die 1,5-2h dauert, gibt es ständig etwas zu entdecken. Schöne Landschaft, unzähige Vogelarten, Krokodile und andere Bewohner des Wassers. Eine Tour ist eigentlich viel zu wenig. Ich würde gern mal mehrere Tage dort verweilen und Bootsfahten zu unterschiedlichen Tagezeiten buchen.

Als Blick auf die Gesamtszenerie zeige auch Bilder, die meine Kinder gemacht haben. An einer der Top-Attraktionen des NT ist dann von der Einsamkeit des Outback vorübergehend nicht mehr so viel zu spüren. Als eine der vielen Reiherarten zeige ich hier einen Egret (eine von 3 Silberreiherarten, vermutlich der Intermediate).

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Katherine Gorge

Nach der vormittäglichen Bootour auf den Yellow Waters fuhren wir zum nächsten Hauptziel, der 300 Straßenkilometer südwestlich von Yellow Waters gelegenen Katherine Gorge. Unterwegs hielten wir noch an einem Buschbrand und zum Baden an den Edith Falls, die etwa 50km vor dem Ort Katherine liegen.

2008 habe ich noch einen Blitzbesuch im Litchfield National Park eingeschoben, dessen Hauptattraktion diverse Wasserfälle sind. Die Zeit reichte nur für einen davon, der bei sehr ungünstigem Licht nicht sonderlich fotogen war.

Erfrischend: Ein abendliches Bad an den Edith Falls.

30 km östlich von Katherine fließt der Katherine River durch einen in 7 Stufen gegliederten Canyon, die Katherine Gorge. Dies ist neben dem Kakadu Nationalpark die zweite große Touristenattraktion im Norden des Northern Territory. Die Schlucht lässt sich mit Paddelboot oder mit organisierten Touren in flachen Motorbooten (ähnlich wie bei Yellow Waters) erkunden. Auch eine Wanderung ist möglich. Neben dem Visitor Center gibt es auch einen Campingplatz, der gern auch von Känguruhs und vielen Vögeln besucht wird.

Der Blue Faced Honeyeater brachte uns dort die Botschaft: Punk is not dead!

Zwischen den engen Abschnitten der Schlucht (Katherine Gorge) mit tiefem Wasser gibt es Aufweitungen mit Felsschwellen, die umgangen werden müssen. Danach wird auf ein anderes Boot umgestiegen. Überwiegend wird die Schlucht aber von tieferem Wasser geprägt.

Wenn abends die Touristen verschwunden sind, werden die Rasenflächen zwischen Visitor Centre und Bootsanlager zur Känguruhweide.

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Unser Weg führte nun gerade in Richtung Südwesten:

Nch 200km Fahrt stießen wir auf das erste Gebäude auf dieser Strecke, das Victoria River Roadhouse. Über die weiten Strecken im Outback werden lasten meist mit drei- bis fünfgliedrigen Gespannen, den Roadtrains, transportiert. Ein Roadtrainbild gehört natürlich auch in eine solchen Thread. Ich habe dieses Bild gewählt, weil dieser Roadtrain so schön rot ist, was allerdings eher die Ausnahme ist. Gestalterisch sind die Roadtrains sonst eher anpruchslos. Vom Aufbau ist das Bild nicht ganz so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber es musste alles sehr schnell gehen und ich konnte nicht bis zum erhofften Punkt warten, weil der Fahrer wohl zu gern einen Hobbyfotografen auf seinen Kühlergrill genommen hätte.

Am Victoria River Roadhouse haben wir nur getankt und sind noch 100 km weiter nach Timber Creek gefahren. Hinsichtlich Ausstattung und Wohlfühlfaktor von Restaurant und Campingplatz war das ein Fehler, aber dafür hatte sich in den Bäumen neben dem Campingplatz ein Schwarm Flughunde eingenistet. Sie jagen nachts, und hängen tagüber lärmend in den Bäumen. Gelegentlich fliegen sie von einem Zweig oder einem Baum zum anderen und als soziale Wesen widmen sie sich auch der gegenseitigen Fellpflege.

Den Kapokbaum habe ich ich in weiten Teilen des Northern Territory und auch im nördlichen Teil Westaustraliens, wo die Reise nun weitergeht, gesehen. Seine Früchte, die im Reifezustand dunkelbraun werden und aufplatzen, enthalten eine feine Faser mit ca. 80% Lufteinschluss, sind also eine natürliche Hohlfaser. Diese wird z.B. zur Verfeinerung der Baumwolle zugegeben und wurde früher auch viel in Matratzen, Schwimmwesten und als Polstermaterial verwendet. Auch hier findet allerdings eine Verdrängung von natürlichen Rohstoffen durch Kunststoffe statt. Ein sehr auffälliges Ergebnis eines solchen Verdrängungsprozesses ist die massenhafte Präsenz von Fleece Produkten auf dem Bekleidungsmarkt, die in China aus PET-Flaschen hergestellt werden.

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Die Kimberleys

Bungle Bungle oder auch Purnululu heißt ein Teil der Kimberleys, der durch seine teilweise bienenkorbartigen, gebänderten Felsen bekannt und beliebt wurde und mitlerweise Nationalpark ist. Der Weg dorthin führt allerdings über Privatgelände und enthält zwei direkt hintereinanderliegende Hindernisse (Bach und Bulldustfläche), deren Durchquerung ohne ausreichende Bodenfreiheit und Allradantrieb leicht schiefgehen kann. Wer kein entsprechendes Fahrzeug hat, ist also auf Tourveranstalter angewiesen. Man kann von Kununurra oder Turkey Creek per Geländebus, Flugzeug oder Hubschrauber anreisen.

Schon für eine Tagestour mit dem Geländebus sind die Preise erheblich. Angesichts der Kosten und knapper Zeit haben wir uns das auf dem Hinweg gespart und ich habe auf dem Rückweg allein eine Tagestour gemacht. Die Bilder davon kommen aber schon jetzt entsprechend der Reiseroute.

Die Aboriginal Community von Turkey Creek ist ein leuchtendes Gegenbeispiel zu den oft elenden Verhältnissen der Aboriginals in den Städten. Ihnen gehören riesige Rinderfarmen, das von Weißen bewirtschaftete Roadhouse in Turkey Creek, ein Bergbau usw. Auf gute Schulbildung der Kinder wird geachtet und das Auftreten ist freundlich und selbstbewusst.

Ich zeige zwei Bungle Bungle Bilder, die Echidna Chasm und ein Foto vom Weg zur Cathedral Gorge.

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Die Geikie Gorge bei Fitzroy Crossing ist bequem auf Asphaltstraße zu erreichen.

Wo es im Top End Wasser gibt, gibt es auch Krokodile. Möglicherweise schaffen es manche Notebookdisplays nicht, dieses Bild richtig mit Durchzeichnung der Schatten darzustellen. Aber wenn man die Schatten leicht aufhellt, vierliert das Bild aus meiner Sicht, daher habe ich es so belassen. Falls Ihr das anders seht, würde mich das sehr interessieren.
Alternativ zum hier gezeigten Original habe ich einen Beschnitt ausprobiert, der links und oben etwas vom Bild wegnimmt. Das Original mit Zentralperspektive gefällt mir aber besser.

Am Weg zur Geikie Gorge konnte wir auch Kraniche sehr schön sehen und fotografieren (am Fogg Dam und bei Yellow Waters gab es sie auch, dort sogar balzend), aber Vogelbilder gab es jezt erstmal genug. In Fitzroy Crossing mussten wir uns entscheiden, ob wir mit dem Wohmobil zwei interessante Punkte anfahren wollten, die nicht über asphaltierte Straße zu erreichen waren. Es handelte sich um den Tunnel Creek, einen Fluß, der auf einer Länge von ca. 800m in einer Höhle einen Berg durchquert und zur Windjana Gorge, einer (breiten) Felsschlucht.

Wir erkundigten und bei Nachbarn auf dem Zeltplatz nach dem Straßenzustand und der Befahrbarkeit mit unserem Fahrzeug. Die Aussagen waren lagen zwischen geht nicht und es könnte einige Senken (Durchquerung von Rinnen) geben, die vielleicht zu eng sein, so dass wir durch Aufsetzen des Fahrzeugs am hinteren Ende stecken bleiben könnten.

Am Rande sei noch erwähnt, dass der Campingplatz bei Fitzroy Crossing auf sehr gepflegt macht und wenn man dort im Restaurant zu Abend essen möchte, Abendgarderobe angesagt ist. Glücklicherweise gab es auch noch einen Barbereich, wo auch in der Kleidung eines Outbackreisenden gespeist werden konnte.

Wir beschlossen, die Fahrt zum Tunnel Creek und der Windjana Gorge zumindest auszuprobieren. Der Mietvertrag eines Wohnmobils lässt das verständlicherweise nicht zu, aber das kann man ja mal überlesen haben. Wir sind auf der Strecke nicht stecken geblieben. Es gab ein paar kleine Gewässerdruchquerungen, die wir vor der Durchfahrt sorgfältig mit Stöcken ausgelotet haben. Die Strecke verlief ca. 120km auf einer Naturnebenstraße und danach ca. 80km auf einem nicht asphaltierten Teil der Gibb River Road.

Problematisch war nicht das Durchkommen, sondern das Wellblech (wellenartige Riffelung der Pistenoberfläche). Diese Bereiche können entweder nur extrem langsam, oder bei 70-80km/h befahren werden, so dass das Auto sozusagen über die Wellentäler hinweg springt. Letzteres ist die bevorzugte Methode, weil sie viel schneller geht. Leider ändert sich mitunter der Wellenabstand und das Fahrwerk kann nicht mehr im richtigen Rhythmus schwingen. Das gibt dann üble Schläge. Für das Auto war die Fahrt strapaziös und noch längere Stecken sollte man mit einem gewöhnlichen Wohnmobil nicht auf diese Weise zurücklegen, weil auf die Dauer die Inneneinrichtung dabei ruiniert werden dürfte. Uns ist lediglich der Innenspiegel abgefallen (lässt sich wieder anhängen) und eine Verschraubung der Gasanlage hat sich gelöst, so dass beim Öffnen der Gasflasche Gas ausströmte, was ich aber sofort bemerkt habe.

Während der Einstieg in die Tunnel Creek Höhle nicht serh groß ist und eher in trockenem Gelände erfolgt, öffnet sich die Höhle am anderen Ende mit einem großen Tor in ein kleines, grünes Paradies. Meistens muss die Höhle durchwatet werden, aber in der Mitte der Trockenzeit kamen wir weitgehend trockenen Fußes durch. Unsere starken LED-Tschenlampen waren dabei nochmal ein Genuss.

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Auch wenn die Durchquerung des Tunnel Creeks viel kürzer war, als ich mir das anhand der Angaben in der Literatur vorgestellt hatte, war sie doch eins der besonders schönen Erlebnisse auf der Tour. Im Wasser des Höhlenflusses sahen wir Flusskrebse mit blauem Winkerarm (die blaue Farbe ist mir erst auf den Fotos hinterher aufgefallen) und kleine Fische. In einem kaminartigen Teil der Höhlendecke hingen einige Fledermäuse.

Das folgende Bild soll einen Eindruck von der Landschaft vermitteln, die eine Ebene mit aufragenden Kalksteinmassiven ist. Durch eines dieser Massive fließt der Tunnel Creek. Ein typisches Merkmal sind auch die Boabs, die in Australien nur in den Kimberleys wachsen (ein einzelner steht allerdings auch an der Katherine Gorge). Diese Flaschenbäume, die Wasser in ihren Stämmen speichern, kommen auch in Afrika vor und heißen dort (zumindest im westlichen Sahel) Baobab. Auf dem Bild sind nur einige jüngere Exemplare zu sehen, der Stamm kann extrem Dick werden.

In der Nähe der Ortschaft Derby gibt es einen hohlen Boab, den Prison Tree. Darin wurden früher verschleppte Aboriginals gefangen gehalten, die zur Zwangsarbeit in der Perlentaucherei in Broome transportiert wurden. Die Aboriginials leisteten nur wenig erfolgreichen Widerstand. Ein legendärer, bewaffneter Kämpfer versteckte sich im Tunnel Creeek und wurde dort von der Polizei entdeckt und erschossen. Es ist mir aus der Literatur nicht ganz klar, ob er wirklich ein Widerstandskämpfer, ein gewöhnlicher Mörder oder eine Mischung aus beidem war.

In Natura und auch auf Souvenirs habe ich schöne Sonnenuntergänge am Westrand der Kimberleys und weiter westlich mehrfach gesehen. Ein kurzer Stop am Willare Bridge Roadhouse and Caravan Park auf dem Weg zu den Stränden von Broome!

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Broome

Mit immerhin 11.600 Einwohnern ist Broome die Tourismusmetropole in Nordwestaustralien. Bis zum nächsten Ort in dieser Größe sind es in Richtung Südwesten ca. 500km und in alle anderen Richtungen mehr als 1000km Luftlinie. Hier geht es ziemlich entspannt zu, denn wer in diese Gegend kommt, hat meist auch Zeit. Eine für diese Ecke Australiens ungewohnte Vielfalt von Geschäften und Restaurants sorgt für Komfort. Mehr zur Stadt und ihrer Geschichte gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Broome

Da die Sommerferien zu Ende gingen, hatten wir in Broome noch ein paar erholsame Tage eingeplant, bevor Frau und Kinder den Heimweg antraten. Dass Boome beliebt ist, wussten wir, aber es ist noch beliebter, als wir dachten. Sämtliche Campingplätze waren voll belegt. Bei den festen Unterkünften gelang es uns immerhin, durch aufeinanderfolgende Buchung von zwei unterschiedlichen Resorts / Backpackers (das gibt es auch als Kombination in einem Gebäude) eine Bleibe zu finden. Die Preise dafür lagen auf dem doppelten Niveau von Queensland.

Unsere erste Unterkunft in Broome hatte einen wunderbar grünen Garten im Tropenstil, in dem an einem Nachmittag auch kurz ein Pheasant Coucal (im Winterfederkleid) Station machte.

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Von Broome fur ich nun allein weiter in Richtung (Süd)westen. Der nächstgelegene Ort in dieser Richtung ist Port Headland in ca. 600 Straßenkilometern Entfernung. Jetzt wird die Gegend also richtig einsam. Die Straße führt ein Stück landeinwärts gelegen parallel zum Eighty Mile Beach durch ein außerordentlich ödes Gebiet. Selten zweigt mal ein Weg zu einer Farm ab.

Der größte Teil Australiens ist flaches Land mit oft wenig oder nur niedriger Vegetation. Tagsüber ist es oft ziemlich windig. Auf der Straße zwischen Broome und Port Headland (und nur dort) habe ich etliche Male gefährliche Schlagwinde erlebt. Schlagartig und völlig unverhersebar kommt ein wenige Sekunden dauernder, sehr starker Windstoß, der einen chancenlos z.B. auf die Mitte der Gegenfahrbahn drückt. Da einem pro Stunde nur wenige Autos begegnen, ist das Risiko eines Frontalzusammenstoßes allerdings begrenzt, selbst wenn der Gegenverkehr nicht vom Windstoß erfasst werden sollte.

Etwa 315 km südwestlich von Broome kommt die erste Tankstelle, das Sandfire Roadhouse. Nomen est Omen, es brannte vor einigen Jahren ab und wurde nur rudimentär wieder aufgebaut. Darüber gibt es noch irgendeinen Konflikt zwischen dem Besitzer und den westaustralischen Behörden.

Links an der Einfahrt stehen 3 Termitenbauten. Die Termitenbauten sehen regional sehr unterschiedlich aus, in dieser Gegend eher wie Kothaufen eines riesigen Tieres. Andernorts gibt es die klassische, burgartige bauweise und im Lichfield NP leben die Magnetic Ants. Deren Bau ist schmal, langgesteckt und exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Dadurch ist am heißesten Teil des Tages nur die schmale Südseite zur Sonne exponiert, während in den Morgen- und Abendstunden die Wärme von einer großen Oberfläche gesammelt wird.

Auch auf der Fahrt ins Landesinnere südlich von Port Hedland hält die Landschaft zunächst wenig Abwechselung bereit.

In der Region Pilbara liegt die Hammersley Range, die in großen Bereichen als Hochplateau ausgebildet ist. Es ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet, in dem es riesige Minen gibt. Mich interessierte der Karijini National Park mit seinen Schluchten, die meist unvermittelt und sehr steil eingeschnitten auf dem Plateau auftauchen. Das Bild zeigt die vergleichsweise breite Dale Gorge mit im oberen Bereich schon etwas abgeflachten Hängen.

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Dales Gorge

In der Dales Gorge gibt es zwei Teiche, in denen man auch baden kann, da es in dieser Gegend keine Krokodile gibt. Das Wasser ist eiskalt.

Für eine wasserreiche Oase in einer trockenen Gegend gab es in den Schluchten erstaunlich wenig offensichtliches Tierleben. Das liegt vielleicht an der (abgesehen von der Dales Gorge) spärlichen Vegetation und schwankenden Wasserständen. Möglicherweise stören auch die meschlichen Besucher. In der Dales Gorge sah ich immerhin einen White Necked Heron (Pacific Heron, Ardea pacifica), der sich leider dicht vor einem ungünstigen Hintergrund aufhielt. Abgesehen davon, dass der Reiher im Gewusel unterzugehen droht, zog es der AF auch bei gezieltet Fokussierung mit dem zentralen Sensor meist vor, auf den Hintergrund und nicht auf den Reher scharfzustellen.

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Nordwest Kap und Cape Range NP

700 Fahrtkilometer vom Karijini NP habe ich den westlichsten Punkt meiner Reise erreicht, Australiens Nordwest Kap und den dortigen Cape Range NP mit dem vorgelagerten Ningaloo Reef. Ausläufer des Riffs reichen fast bis zum Strand, so dass man direkt dorthin schwimmen kann. Dort, wo ich hingeschwommen bin, waren die Korallen zwar nicht ganz so schön wie am Great Barrier Reef, aber ich hatte den Eindruck, dass der Fischreichtum noch größer war. Das Wasser war recht kalt, so dass ich mir zum Schnorcheln einen Neoprenanzug gemietet habe. Man kann auch Tauchtouren zu den riesigen, getüpfelten Walhaien buchen, was ich sehr gern gemacht hätte. Leider sind sie nur zeitweise am Nordwestkap und ich war ein bis zwei Wochen zu spät. Unterwasserbilder habe ich kaum, denn ich habe beim verschließen des Unterwassergehäuses meiner F30 leider unbemerkt vermutlich einen dünnen Faden zwichen den Dichtungen eingeklemmt. Obwohl ich schnell bemerkt habe, dass Wasser in das Gehäuse eintrat, war es schon zu spät.

An Land gibt es ein reichhaltiges Tierleben. Im Canyon des hier mündenden Yardie Creeks leben die eher seltenen Felskänguruhs (hier bleibe ich bei der alten Rechtschreibung) zu denen sich im flacheren Gebiet etliche andere Känguruharten gesellen.

In den Dünen begegnete mir dieser Emuhahn, der mit seinem mindestens vierköpfigen Harem herumstolzierte. Hier sind zwei seiner Cheerleader:

Nirgends in Australien habe ich eine solche Känguruhdichte erlebt, wie im Cape Range NP und auch entlang der Straße von Exmouth dorthin. Schon bei niedrigem Sonnenstand beginnen sich die Grasflächen zu füllen. Fährt man die Strecke bei Dunkelheit, sitzen auf der Strecke zwischen zwei Leitpfählen (dürfe auch dort 50m sein) oft bis zu 10 Känguruhs.

So endet nicht selten das Leben eines Känguruhs. Die Tiere weiden gern an den grasbewachsenen Straßenrändern. Nähert sich ein Auto, flüchten sie oft im letzten Moment. Als Fluchtrichtung wird dabei oft die Straße und nicht das Hinterland gewählt.

Bei der Gelegenheit möchte ich noch vor Nachtfahrten im Outback warnen. Nur wenige Staßen (z.B. Teile des Stuart Highways) sind eingezäunt. Ein Zusammenprall mit einem großen Känguruh dürfte keine Kleinigkeit sein, besonders wenn es im Sprung gegen die Frontscheibe knallt.

Für noch gefährlicher halte ich die Rinder, denn sie stehen nicht wie in Europa auf eingezäunten Weiden, sondern laufen frei herum. Australische Farmen erreichen teilweise die Größe eines kleinen deutschen Bundeslandes. Die Rinder können überall ganz unvermittelt aus dem Gestrüpp auf die Straße laufen. Eine gefährliche Situation habe ich auf meiner Reise selbst erleben müssen: Dunkle Nacht, die Straße führt in eine kleine Senke, die Scheinwerfer sind zwangsläufig nach unten in die Senke gerichtet. Das Auto taucht aus der Senke wieder auf und auf der ansteigenden, schwarzen Fahrbahn steht vor mir ein schwarzes Rind, das seinen Weg über die Straße unbeirrt fortsetzt! Glücklicherweise war ich nicht sehr schnell und konnte noch weit herunterbremsen. So ging die Sache mit einer Beule am Auto und wahrscheinlich mörderischen Kopfschmerzen beim Rind noch glimpflich aus. Das war nach fast 30 Jahren Führerschein mein erster Unfall. Danach habe ich mir bei Nachtfahrten in Australien ein Tempolimit von 60km/h verordnet. Das bedeutete aber, dass mit Nachtfahrten nicht mehr viel herauszuholen war.

Wir verabschieden uns vom North West Cape nochmal mit einem Bild von Roasakakadus. Eine Gruppe von 15 Tieren hatte wohl vor, eine Funkantenne mal so richtig auseinanderzunehmen.

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Mein nächstes Ziel war die West Macdonnel Range bei Alice Springs in der Mitte Australiens. Da ich auf asphaltierte Straßen angewiesen war, bieb mir nichts anderes übrig, als 3000km nach Katherine zurück zu fahren und von dort dann weitere 1100km gen Süden. Sieben Übernachtungen hatte ich auf dieser Strecke.

100km südlich von Katherine liegt der Ort Mataranka, dessen Thermal Pools ein gern besuchtes Ziel der Durchreisenden sind. Die etwas nördlich davon gelegenen Bitter Springs sind nicht so überlaufen und haben mir wesentlich besser gefallen.

Der Daly Waters Pub (in Daly Waters) soll der älteste im Northern Territory sein. Reich an Traditionen ist er auch und auf lange Stecke mal ein Ort, wo abends etwas los ist. Die beschreibungen klangen ganz markig und so habe ich mir einen abendlichen Besuch im Pub und Aufenthalt auf dem angegliederten Campingplatz nicht entgehen lassen. Zu den Traditionen gehört es, ein Souvenir zu hinterlassen. Bei Gästen aus fernen Ländern sind das Geldscheine oder Ausweise und bei Frauen auch gern die Büstenhalter, wie auf dem Bild zu sehen ist. Dazu haben sich inzwischen auch Sweatshirts und Kappen gesellt.

Nun stand ich da, mein Steak auf dem Tresen wurd langsaqm kalt und ich wollte aber noch ein Bild machen. Die Raumgeometrie war ungünstig und das vielfarbige Mischlicht hat zu Farben geführt, die das Augenkrebsrisiko erhöhen. Für schwarzweiß ist das Bild leider auch nicht geeignet. Am Bild habe ich hinterher viel herumprobiert, aber richtig glücklich bin ich damit nicht. Besser habe ich es aber nicht hinbekommen.

Dann war ich gespannt, was dort abends so abging. Na ja, es war Nebensaison und die kühlste Jahreszeit. Das ist die bevorzugte Reisezeit der australischen Rentner. Und so saß ich dann bei Country Musik (live) und den Darbietungen eines Alleinunterhalters auf der großen Außenterrasse.

Rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang des nächsten Tages erreichte ich die fast direkt am Stuart Highway gelegenen Devils Marbles.

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West MacDonnel Range

Mein erstes Ziel im roten Zentrum Australiens war die West MacDonnel Range westlich von Alice Springs. Hier sieht man den ca. 35 km nordnordwestlich von Hermannsburg gelegenen Mount Sonder. An der Erkundung und Erschließung des inneren Australiens waren Deutsche maßgeblich beteiligt. Daher findet man viele deutsche Namen in den geographischen Bezeichnungen. Nahezu allgegenwärtig ist der aus dem Land Brandenburg stammende Ludwig Leichardt, nach dem in jedem besseren Ort Australiens eine Straße benannt ist. Im roten Zentrum trifft man im Vergleich zum übrigen Land eine ungewöhnlich hohe Anzahl von französischen Touristen. Dieses Bild habe ich von einem Aussichtspunkt bei Glen Helen aufgenommen. Eigentlich befinden wir uns mitten in der "Pampa", aber hier gibt es einen Campingpaltz mit Hotel und französischem Restaurant, in dem abends stilvoll französische Küche kredenzt wird.

In der Macdonnel Range lebt das seltene Felskänguruh, das dort mit etwas Geduld gegen abend in der Simpsons Gap zu entdecken ist:

Kurz vor Glen Helen beginnt die Straße zur Ormiston Gorge. Durch Fels und Sand führt der Ormiston Pond Walk, der in der Ormiston Gorge beginnt (s.u.). In der Schlucht bleiben in der Trockenzeit vom Finke River nur einige Teiche zurück. Danach führt der Weg durch einen großen, trockenen, schattenlosen und heißen Kessel und schließlich durch eine wasserlose Gebirgsstrecke (Situation in der Trockenzeit).

Während sonst die Angaben zur Dauer von Wanderungen in Australien eher reichlich waren, habe ich hier statt der angegebenen 4 Stunden ca. fünfeinhalb gebraucht. In Verbindung mit einem an diesem Tag leichtsinning geringen Wasservorrat hat mich das ziemlich in Verlegenheit gebracht und ich bekam schon Bedenken, ob ich es zum Parkplatz zurück schaffe. Beunruhigend war auch die über längere Zeit fehlende Wegmarkierung, so dass ich mir nicht sicher war, ob ich mich auf dem Rundweg, oder auf dem teilweise gemeinsam verlaufenden Larapinta Trail befand, der ca. eine Woche dauert. Hilfe wäre an dem Tag nicht in Sicht gewesen, denn ich war der letzte, der den Parkplatz verließ. Wie mann sieht, ist aber alles gut gegangen und ich bin um eine lehrreiche Erfahrung reicher.

In der Schlucht habe ich mich ziemlich mit dem Beobachten von Vögeln, Insekten und Dingos aufgehalten, wodurch die Zeit wahrscheinlich so knapp wurde. Erstaunlicherwiese habe ich nur auf dem Ormistion Pond Walk freilebende Dingos gesehen (3 Exemplare auf der Wanderung). Die interessantesten Szenen spielten sich alle im Schatten der Schlucht ab.

Mit einem Blick hinunter in den Ormiston Pond verlassen wir die MacDonnel Range.

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Kings Canyon

Mein nächstes Ziel war der nur knapp 140km südwestlich der Ormiston Gorge gelegene Kings Canyon, neben dem Ayers Rock und den Olgas die meistbesuchte Sehenswürdigkeit im Herzen Australiens. Straßenzustand und benötigte Permits verhinderten leider die Fahrt auf direktem Weg und so war ich auf die 600km lange, asphaltierte Strecke angewiesen.

Schreiend roter Boden und merkwürdige, flaschenbürstenartige Bäume in einem ungewöhnlichen Grünton waren mir unterwegs ein Foto wert. Wie im westlichen Sahel wuchsen hier auch vereinzelt weit rankende Kürbispflanzen. Leider aber nirgends in dekorativer Form.

Am Beginn der Wanderwege in und um den Kings Canyon gibt es einen Wasserhahn zum auffüllen von Trinkflaschen. Dabei geht natürlich gelegentlich ein Tropfen daneben und es gibt mitten in der Trockenzeit eine Pfütze. Das lassen sich die Vögel nicht entgehen!

Einen Blick in den Kings Canyon lasse ich aus und zeige statt dessen ein Bild aus seinem Schulterbereich, wo ein Rundweg markiert ist.

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Der Ayers Rock und Mt. Olga

Nun kommt doch noch ein Foto des neben der Oper in Sydney wohl berühmtesten Wahrzeichens Australiens: Der Ayers Rock oder auch Uluru.

Näher bin ich dem Ayers Rock nicht gekommen, denn ich musste mich zwischen ihm und den Olgas entscheiden. Die Olgas (korrekt Mt. Olga) oder auch Kata Tjuta sind eine Gruppe von großen, gerundeten Sandsteinfelsen und bedecken ein mehrfaches der Fläche des Ayers Rock. Der Name wurde zu Ehren von Olga von Württemberg vergeben.

Die Olgas bestehen aus mehreren Felsreihen. Hier Blicken wir aus der von Westen gesehen zweiten Reihe zur dritten Reihe in Richtung Osten. Der Weg hierher durch das Valley of the Winds wird bei hohen Temperaturen gesperrt. Dieser Nationalpark hat ein Maß an Kontrolle, das ich aus den übrigen Gegenden Australiens nicht gewohnt war. Abends wird er geschlossen! Wie man sieht, ging die Sonne gerade unter und ich musste einen Teil des Weges im Dunkeln zurückgehen. Das war nicht so dramatisch weil ich auf Wanderungen immer eine Power-LED Taschenlampe dabei habe (kam auch schon bei meiner Wanderung um den Kings Canyon zum Einsatz). Auf dem Weg zum Parkplatz kam mir dann bereits ein Ranger entgegen, der mich (noch freundlich) zum Verlassen des Parks aufforderte, was ich dann auch getan habe. Wo es ausreichend feucht ist, wächst auch auf der steinigen Olga etwas.

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Kangoroo Island

Nach einer Fahrt mit dem Greyhound Bus von Alice Springs nach Adelaide und einer Woche Arbeit habe ich eine kurze Wochenendfahrt an die Südküste zur Walbeobachtung und nach Kangoroo Island unternommen. Die Hinfahrt war nur von unbeständigem Wetter geprägt, aber die Rückfahrt von der Insel war richtig stürmisch. Dass eine nicht gerade kleine Autofähre dermaßen von Wind und Wellen hin- und hergeworfen wurde, habe ich noch nicht erlebt. Aber die Besatzung meinte, es sei safe. Mein Auto stand auch tatsächlich noch an der Stelle, wo ich es abgestellt hatte.

Die Pinguine auf Kangoroo Island sieht man meist leider nur nachts.

Auf Kangaroo Island bekam ich endlich auch Koalas zu Gesicht. Dieser verschlafen wirkende Geselle überrasche mich damit, dass er wie ein Affe von Ast zu Ast sprang. Das geschah so plötzlich, dass es leider kein Foto davon gibt.

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So unterschiedlich kann es auf Kangaroo Island sein:

Blick nach Osten vom Cape du Couedic, dem Südwestkap der Insel. Hier war es so stürmisch, dass ich meine Brille festhalten musste. Möwen und Seelöwen trotzten dem Wetter.

Die Strecke nach Kingscote (die Rückfahrt vom Südwestkap) bin ich im Dunkeln gefahren. Dafür habe ich mir viel Zeit genommen, um Nachttiere zu sehen und nicht zu überfahren. Neben Possums habe ich auch einen Schnabeligel gesehen, der aber auch bei Tageslicht anzutreffen ist. Auf dieser Fahrt sind mit dem eingebauten Blitz der A700 meine einzigen Schnabeligelfotos entstanden. nicht sonderlich schön, aber als Erinnerung freue ich mich darüber.

Die Vogelwelt auf Kangaroo Island war zu dieser Jahreszeit nicht so zahlreich vertreten. Ich habe Gänse, Enten, Raben, Möven und bunte Loris (wie in Pt. Douglas) gesehen (und fotografiert). Da die Zeit langsam knapp wird, lasse ich die Bilder davon weg.

Am folgenden Tag ist das Blumenbild und dieses hier am Rand von Kingscote entstanden.

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Außer Pinguinen gibt es natürlich auch andere Meeresbewohner zu sehen. Kangaroo Island ist nicht gerade klein. Es ist ca. 140 km lang und und über einen erheblichen Teil seiner Länge ca. 40 km breit.

Auf dem Rückweg zur Fähre entstand das letzte Bild, das ich Kangaroo Island zeige.

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Auf dem Hin- und Rückweg nach Kangaroo Island habe ich noch kurz Station in der Nähe von Port Eliott gemacht um Wale zu beobachten. Leider war ich an beiden Tagen erst relativ spät dort, so dass schwindendes Licht dem Aufenthalt ein ungewollt frühes Ende setzte. Die häufigen Schauer und das kalte Wetter machten den Aufenthalt allerdings nicht gerade gemütlich und so hatte es auch Vorteile, wieder im Auto zu sitzen. Vom Strand aus konnte man nicht nur die Wale, sondern auch eine andere Spezies beobachten.

Die Wale kommen hier bis dicht an den Strand, wenn man am richtigen Strand steht, bei dem es sich nicht um den Surfstrand handelt. Leider sind die Buckelwale mit Seepocken bewachsen, was sie nicht gerade schöner macht. Sieht man nur Teile von Ihnen, kann man sie mit Felsen verwechseln. Der Bewuchs ist nicht flächendeckend, sondern konzentriert sich auf dem Kopf.

Beim ersten Bild ist stellvertretend für das Meeresrauschen Bildrauschen auf den Plan getreten, das aber brutal unterdrückt wurde.

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Tasmanien

Wir kommen nun zu Tasmanien, dem letzten Ziel der Reise. Die Australien südöstlich vorgelagerte Insel liegt in etwa auf der Breite Neuseelands und ihre Vegetation erinnert etwas an Neuseelands Südinsel. Tasmanien erstreckt sich in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung über jeweils ca. 300km. Das Klima ist feucht und im Winter kann es auch Frost und Schnee geben.

Am Tag meiner Ankunft in der tasmanischen Hauptstadt Hobart war das Wetter zwar unbeständig, aber noch ganz erträglich:

Außer einer Stadrundfahrt bleib jedoch keine Zeit für touristische Aktivitäten. Die sollten dann am Wochenende vor der Abreise stattfinden, an dem ich einen zweitägigen Ausflug vorgesehen hatte (der auch stattfand). Schon im Laufe der Woche verschlechterte sich das Wetter zusehens. Als ich Samstag losfuhr sah es dann so aus:

Zuerst fuhr ich von Hobart in westlicher Richtung nach Strathgordon. Aufgrund von knapper Zeit sowie schlechtem Wetter bin ich die Stichstraße nicht ganz bis zum Ende gefahren sondern ein Stück vor Strathgordon am Lake Pedder umgekehrt und zur von Hobart in Richtung Nordwesten führenden Straße nach Queenstown gefahren. Die Bilder sind stumme Zeugen dieser Fahrt.

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Die Straße in Richtung Queenstown erklimmt auch etwas größere Höhen und so fuhr ich den letzten Teil des Tages durch Schnee und Eis in Richtung Queenstown. Auf einer Passhöhe namens Derwent Bridge fand ich dann ein geöffnetes Hotel, wo ich übernachten konnte. Es war nicht sehr voll und ich bekam trotz der späten Stunde noch etwas zu essen. Außer mir waren noch ein paar Erwachsene anwesend, die sich schon auf flüssige Nahrung umgestellt hatten. Das Hotel schloss irgendwann nach 22 Uhr und alles deutete auf eine erholsame Nacht hin.

Die belegten Zimmer lagen in einem Anbau vor dem Hotel, während die Besitzer ihre Wohnung in der entgegengesetzten Richtung hatten (akustisch abgekoppelt). In der vorangegangenen Woche war wenig Zeit zum Schlafen gewesen (Arbeit und längere Aufenthalte mit den Geschäftspartnern in der Hotelbar) und ich war nun froh, ausschlafen zu können. Doch es kam anders. Die schon reichlich strunkeligen Gäste kamen in ihre Zimmer und waren dort nicht gerade leise, liefen auf dem Flur herum und klopften an die Zimmertüren. Gegen Mitternacht wollte die Mehrheit aber schlafen und zwei hartgesottene Genossen wurden herausgeschickt. Da sie reichlich innere Heizung hatten, sezten sie sich nun ohne Jacken auf die Veranda vor dem Hotel und holten sich aus dem Auto einen Radiorekorder, bei dessen Musik sie sich nun auf der Veranda einige Bierchen einpfiffen, während es schneite. Wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich das lustig gefunden, so war es aber ziemlich lästig. Gegen 2 Uhr kehrte dann aber schließlich Ruhe ein.

Das erste Bild zeigt den Blick von meinem Zimmer zur Veranda vor dem Hotel.

Das schöne Wetter am Morgen täuschte und die Hoffnung auf einen sonnigen Tag entpuppte sich sehr schnell als Illusion. Es regnete fast pausenlos.

Rasant nähert sich die Reise ihrem Ende. Das dritte Bild entstand bei der letzten (Kurz-)wanderung auf Tasmanien am Franklin River. Es ist sozusagen der Weg zum Ausgang.

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Mit einem Blick hinter die Kulissen und auf das wunderbare 70-400G ist der Reisebericht nun zu Ende.

Der Fotograf von hinten

Von Hobart aus bin ich nach Sydney geflogen, das mit seinen Stränden in herrlichem Sonnenschein lag. In der Stadt herrschte tatsächlich T-Shirt Temperatur. Das war mental nochmal aufbauend. Für genießen und T-Shirt oder gar Fotos blieb leider keine Zeit, da ich nonstop Termine hatte.

Die Ausreise war ein unerfreuliches Ereignis und ich empfand sie als Schandfleck für dieses schöne Land. Der Ärger begann damit, dass man für den Gepäcktrolley am Parkplatz Münzen braucht, und zwar nicht eine (wie an allen anderen australischen Flughäfen), sondern zwei (2x 2AU$). Bei den anderen Flughäfen in Australien hatte eine Münze gereicht. Ich hatte schlicht nur eine passende Münze dabei (womit ich sicher nicht der Einzige war) und weit und breit gab es keine Möglichkeit zum Wechseln. Also habe ich mein Gepack bei (für unsere Verhältnisse) sommerlicher Wärme zum Flughafen geschleppt. Dort kam ich triefnassgeschwitzt an. So konnte ich natürlich nicht ins Flugzeug steigen, so dass ich erstmal die Toilette zum abtrocknen und umkleiden aufgesucht habe. Dafür habe ich mein Hauptgepäck benötigt.

Als ich damit fertig war, war einiges an Zeit vergangen, aber es war noch mehr als eine Stunde bis zum Abflug. Trotzdem wollte mich Quantas nicht mehr einchecken. Nach längerer Diskussion mit einer ziemlich unfreundlichen Dame wurde ich dann auf einen anderen Flug gebucht, der sich in Singapur mit meinem ursprünglichen Flug vereinigte. Letztendlich ist also alles gut gegangen, aber nervig war es schon. Natürlich hätte ich noch eher am Flughafen sein können um solche Probleme zu vermeiden, aber so ein Theater habe ich bisher noch nicht erlebt.

Als i-Tüpfelchen muss ich feststellen (was aber an meiner Uninformiertheit lag), dass Quantas auf internationalen Flügen den fünffachen Preis für Übergepäck wie auf Inlandsflügen berechnet (50AU$/kg statt 10AU$/kg). Das hat mich dann ein paar hundert Dollar gekostet. In Hobart hatte ich schon einen Paketkarton gekauft um Gepäck per Post zurück zu schicken, aber nach Recherche über die Übergepäckgebühren, bei der ich leider nur auf die 10AU$/kg stieß, habe ich das dann nicht getan, was sich nun als ein schwerer Fehler entpuppte. Eine Diskussion über mein Handgepäck (Fotorucksack und Notebook) konnte ich gerade noch abbiegen.

Zu diesen Negativerlebnissen kommt noch eine Auseinandersetung mit dem Quantas Bodenpersonal in Frankfurt im Vorjahr. Ich habe einen Umlaut in meinem Namen und im vom Reisebüro kostenlos beschafften Visum war dieser Umlaut nicht richtig, sondern durch ein Sonderzeichen dargestellt. Mich und mehrere andere Fluggäste wollten sie mit einem solchen Visum nicht einchecken und so durften wir für günstige 40 Euro vor Ort ein neues Visum mit aufgelöstem Umlaut kaufen. Da es außer dem Namen noch andere unverwechselbare Identifikationsmerkmale wie Geburtsdatum und Passnummer gibt, erscheint mir das Vorgehen eher zweifelhaft, aber die tatsächliche Rechtslage kann ich nicht beurteilen.

So endete die Reise durch ein schönes Land, in dem ich viele nette Menschen kennengelernt habe, völlig untypisch. Auf dem Flug war ich erstmal sauer, aber das Quantas Flugpersonal war wie immer Klasse und so setzte sich bald die Erinnerung an zwei herrliche Monate in Australien durch.